Was wäre das Leben ohne Gefühle? Keine Schmetterlinge im Bauch, kein Kribbeln, wenn man eine geliebte Person sieht. Von dieser Person eine liebevolle Nachricht bekommt und sich ein Lächeln im Gesicht ausbreitet.
Oder das Gefühl von Erleichterung nach einer bestandenen Prüfung. Wenn eine große Last von den Schultern oder der Brust abfällt und sich eine Leichtigkeit in den Armen und Beinen ausbreitet.
Was wäre das Leben ohne Vorfreude auf den Frühling oder einen Urlaub. Wenn sich beim Gedanken daran, ein angenehmes Kribbeln im Bauch ausbreitet.
Oder der Stolz, nach einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt oder einer gelungenen sportlichen Herausforderung. Dieses Gefühl, dass die Brust etwas breiter macht, einen aufrechter gehen lässt.
Oder wenn es uns nicht gut geht und es gibt jemanden, der uns in den Arm nimmt und eine Wärme duchrflutet unserer Körper und nimmt Raum ein. Wir spüren den Halt und wir fühlen uns sicher.
Gefühle bereichern unser Leben. Sie geben unserem Leben Farbe, sie machen es bunt und geben uns Bedeutung. Gefühle verdeutlichen uns, was wir mögen und was wir nicht mögen. Sie signalisieren uns Sicherheit oder Gefahr, Lust oder Schmerz.
Und die Gefühle motivieren uns. Sie setzen Handlungsimpulse in uns frei. Die Freude über einen geliebten Menschen lässt uns auf diese Person zugehen, motiviert uns, uns weiter auf die Beziehung einzulassen oder auch Dinge für diese Person oder uns selbst zu tun.
Überraschung und Neugierde, regt uns an, etwas erkunden zu wollen und uns näher damit zu beschäftigen.
Wir haben meist kein Problem, diesen Gefühlen Raum zu geben, sie auszudrücken und den Handlungsimpulsen nachzugeben.
Unangenehme Gefühle und ihre Handlungsimpulse
Auch Gefühle, die wir nicht gerne spüren, wie Angst, Scham oder Traurigkeit haben eine Handlungsimpuls. Manchmal gehen wir diesen Handlungsimpulsen unbedacht nach, manchmal sehr gerne und oftmals haben wir das Gefühl, als könnten wir nicht anders, als so zu handeln.
Wut und Ärger signalisiert uns, dass eine unserer Grenzen überschritten wurde. Und wir auf dem Weg, ein Ziel zu erreichen, mit Herausforderungen konfrontiert wurden. Und es gilt nun, diese Herausforderung zu bewältigen und für uns einzustehen. Da kann die Wut manchmal hilfreich sein. Auf der anderen Seite kann sich die Wut jedoch auch destruktiv ausdrücken. Wenn wir dabei Menschen verletzten oder Gegenstände. Wut hat den Effekt, dass sie andere Gefühle und andere Bedürfnisse ausblendet. Sie stellt sich so sehr in den Vordergrund und möchte ausgelebt und gesehen werden, dabei kann dann einiges auf der Strecke bleiben oder auch zu Bruch gehen. Dann kommen gerne Schamgefühle, Schuldgefühle, das Bedürfnis sich zu rechtfertigen oder auch Gefühle von Traurigkeit und Verlust auf.
Traurigkeit verleitet uns einerseits dazu, uns zurückzuziehen und zu verschließen. Auf der anderen Seite wünscht sich Traurigkeit die Unterstützung, den Trost und Annahme von anderen.
Angst signalisiert uns, dass etwas nicht in Ordnung ist, dass Gefahr lauert. Und es motiviert uns entweder, sich zu verteidigen, in den Angriff zu gehen. Oder sie lässt uns fliehen. Und wir versuchen aus der Situation zu gehen.
Scham ist eine Variante der Angst. Es ist die Angst, die auf das eigene Selbst bezogen ist. Das heißt, die Angst, nicht in Ordnung zu sein. Die innere Überzeugung, man sei unwürdig, nicht geliebt. Dazu kommt oftmals die Angst, dass diese innere Überzeugung durch andere Menschen bestätigt werden könnte. Scham führt ebenso zu den Impuls, sich zurückzuziehen, sich zu verstecken und sich den anderen Menschen nicht zu zeigen.
Auch wenn wir diese unangenehmen Gefühle nicht gerne spüren, sind sie dennoch wichtig. Sie geben uns Hinweise, sie motivieren uns. Und da sie eine Bedeutung haben und notwendig sind, ist es für uns Menschen hilfreich, die Gefühle anzuerkennen und ihre Bedeutung und Wichtigkeit wahrzunehmen. Hinzuhören, was uns das jeweilige Gefühl mitteilen möchte und hinzuschauen, was für einen Impuls das jeweilige Gefühl auslöst. Die eigenen Gefühle kennen lernen und dadurch sich selbst besser kennen zu lernen.
Dafür können Gefühle sehr hilfreich sein.
Eine Beratung oder Therapie kann dir dabei helfen, deine eigenen Gefühle wahrzunehmen und kennen zulernen, diese Gefühle auszudrücken und dann auch anderen mitteilen. Wenn du magst, dann vereinbare deinen Termin hier.